Regierungsratswahlen 2. Wahlgang St.Gallen
2. Schule & Bildung (0/4)

1. Sollte der Kanton anstelle von Stipendien vermehrt zinslose Darlehen an Studierende vergeben?

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Stipendien sind staatliche Geldleistungen an eine erste Ausbildung (z.B. Berufslehre, Mittelschule, höhere Fachschule), die nicht zurückbezahlt werden müssen. 

 

Ob eine Person ein Stipendium erhält, wird aufgrund  der finanziellen Verhältnisse der Eltern und der Person in Ausbildung ermittelt.

 

Nun fordern verschiedene Stimmen, dass Personen mit Anspruch auf Stipendien die Kosten ihrer Ausbildung persönlich mittragen sollen. Dazu sollen Stipendien vermehrt durch zinslose Darlehen ersetzt werden, die nach dem Studium an den Kanton zurückgezahlt werden sollen.

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2. Gemäss dem Konzept der integrativen Schule werden Kinder mit Lernschwierigkeiten oder Behinderungen in der Regel in regulären Schulklassen unterrichtet. Befürworten Sie dies?

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Im Rahmen der integrativen Schule sollen Kinder, für deren Schulung besondere pädagogische Massnahmen notwendig sind, soweit möglich in einer Regelklasse unterrichtet werden. Das integrative Schulmodell sieht eine gemeinsame Schule für alle vor.

​​​​​​​Die betreffenden Schüler/-innen werden nebst der Lehrperson zusätzlich und individuell von speziell ausgebildeten Fach- und Förderlehrpersonen der schulischen Heilpädagogik auf ihrem Lernweg begleitet.

 

Das Gegenmodell sind Sonderklassen, in denen ausschliesslich Kinder mit Lernschwächen, Verhaltensauffälligkeiten und Behinderungen unterrichtet werden.

 

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3. Soll an den St.Galler Volksschulen in Zukunft nur noch am Vormittag unterricht stattfinden (Halbtagesunterricht, am Nachmittag Betreuungsangebot)?

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Um dem Lehrpersonenmangel entgegenzuwirken, werden im Kanton St. Gallen zurzeit verschiedene Massnahmen besprochen und teilweise bereits eingeführt. So wurde beispielsweise bereits beschlossen, dass Lehrpersonen ohne Diplom neu 85 Prozent des regulären Lohns, zuvor waren es 75 Prozent, erhalten. Ihr Monatslohn fällt damit um 600 bis 1000 Franken höher aus als heute.

 

Zudem hat der Kantonsrat eine Totalrevision des Volksschulgesetzes beschlossen, welches zusätzliche Massnahmen gegen den Lehrpersonenmangel beinhalten soll. Im Rahmen dieser Totalrevision hat der St. Galler Bildungsdirektor bereits gewisse Reformvorschläge eingebracht. Unter Anderem schlägt er vor, nur noch von 8 bis 13 Uhr zu unterrichten. Möglich werden soll dies durch ganztägige Betreuungsangebote.

 

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4. Soll sich der Kanton stärker für gleiche Bildungschancen einsetzen (z.B. mit Förderunterricht-Gutscheinen für Schüler/-innen aus Familien mit geringem Einkommen)?

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Bildung zählt zu den wichtigsten Voraussetzungen, um Erwachsene, Familien und ihre Kinder vor Armut zu schützen. Jedoch bestehen bereits bei der Einschulung teilweise starke Unterschiede bei den schulischen Kompetenzen zwischen Kindern unterschiedlicher sozialer Herkunft. Diese beeinflussen den weiteren Bildungsverlauf oft stark.

 

Um die Chancengleichheit in der Bildung zu verbessern, werden unterschiedliche Ansätze diskutiert.

 

Bildungsgutscheine können gezielt für einen bestimmten Zweck abgegeben werden. Bisher sind diese in der Schweiz hauptsächlich zur Unterstützung der Weiterbildung bekannt. Analog dazu könnten Familien mit geringem Einkommen Nachhilfegutscheine erhalten, die sie anschliessend bei einem Bildungsanbieter ihrer Wahl einlösen.

 

Weitere mögliche Massnahmen betreffen die Frühförderung von Kindern sowie Unterstützung der Eltern. Zudem kann eine erhöhte Durchlässigkeit des Bildungssystems (einfacherer Wechsel zwischen Schul- resp. Bildungsniveaus) die Bildungschancen begünstigen.

 

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