Stadtratswahlen Biel 2020
7. Verkehr & Infrastruktur (0/5)

1. Sollen im Stadtzentrum und in den Aussenquartieren vermehrt Tempo 30-Zonen eingerichtet werden?

2. Sollen in der Stadt Biel Fussgänger- und Veloanlagen (z.B. Velowege, breitere Trottoirs, usw.) ausgebaut werden?

3. Befürworten Sie die Umgestaltung des Bahnhofsplatzes, mit der die Durchfahrt des motorisierten Individualverkehrs erschwert wird?

4. Würden Sie den Bau des Westasts A5 in Biel gemäss offiziellem Ausführungsprojekt befürworten?  

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Erläuterungen
Pro
Contra

Die A5-Westumfahrung von Biel ist gemäss dem Netzbeschluss der Bundesversammlung aus dem Jahr 1960 eines der letzten fehlenden Teilstücke im Schweizer Nationalstrassennetz. Nach der Erarbeitung des Ausführungsprojektes wurde dieses im Frühling 2017 veröffentlicht und befindet sich zum jetzigen Zeitpunkt im Plangenehmigungsverfahren. Die Kosten des Projekts werden auf 2,7 Milliarden CHF geschätzt. Da der Bund für die Infrastruktur des Fern- bzw. Durchgangsverkehrs zuständig ist, werden die Autobahnen und demnach auch die Westumfahrung von Biel, grösstenteils vom Bund finanziert. 

Im Detail ist bei diesem Projekt einen vierspurigen Abschnitt vom Brüggmoos bis an die Seevorstadt, zwei jeweils zweiröhrige Tunnels, einen Vollanschluss «Bienne-Centre» und einen Halbanschluss in der Seevorstadt vorgesehen. Weiter gäbe es zwei offene Strecken à je ca. 250 Meter im Bereich der beiden Anschlüsse, einen zweispurigen Umfahrungstunnel in Vingelz und einen zweispurigen Porttunnel mit einer neuen Brücke über den Nidau-Büren-Kanal. Von den insgesamt 7,2 km werden 6,2 km, also rund 85%, unterirdisch geführt. 

Der sogenannte «Westast» soll einerseits als Verbindung für den Durchgangsverkehr und andererseits als Ringautobahn für den Regional- und Lokalverkehr dienen. 

  • Durch das offizielle Ausführungsprojekt wird dank der weitgehend unterirdischen Verkehrsführung der dringend benötigte Raum für Fuss- und Fahrradverkehr geschaffen und die Lebensqualität in der gesamten Region markant verbessert
  • Laut Hochrechnungen wird die Schweiz bis im Jahr 2030 10 Mio. Einwohner haben, was zwangsläufig mit einem wachsenden Verkehrsaufkommen verbunden ist. Es ist darum sinnvoll jetzt in eine Verkehrsinfrastruktur zu investieren, um auch in Zukunft den individuellen Mobilitätsbedürfnisse des Menschen gerecht zu werden. 
  • Durch den Bau des «Westasts» kann der Durchgangsverkehr aus der Innenstadt verbannt werden und die Trennung der Stadt vom See aufgehoben werden. 

Quelle: https://jetzt-a5westast.ch

  • Die fünf Autobahnanschlüsse sind zu viel für eine Kleinstadt wie Biel und zerstören den Stadtraum. Kein anderer Ort in der Schweiz hat auf 7km Autobahn fünf Anschlüsse.
  • Durch die neu gebauten Strassen wird umso mehr Verkehr angezogen, wobei die allgemeine Verkehrszunahme den Zielsetzungen der Städteinitiative, des regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzepts (RGSK) und des Agglomerationsprogramms widerspricht.
  • Das Autobahnprojekt aus den 60er Jahren ist rückständig und mit dem Bau der Autobahnanschlüsse im Zentrum würden die Fehler aus anderen Städten wiederholt.

Quelle: https://www.westastsonicht.ch/de/infos/fakten

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5. Unterstützen Sie das Projekt "AGGLOlac" für die Entwicklung der Ufer des Bielersees?

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Pro
Contra

Die beiden Städte, Biel und Nidau, planen auf dem ehemaligen Expo- Gelände am See gemeinsam mit dem privaten Partner Mobimo ein urbanes Quartier mit dem Namen «AGGLOlac», welches die Stadt und den See verbinden soll. Dabei ist vorgesehen, dass die Städte 60% des Landes im Baurecht abgeben und 40% an Mobimo verkaufen. 

Zu den Kernelementen des geplanten Quartiers gehört eine städtische Bebauung im rückwärtigen Teil des Areals mit einer maximalen Bruttogeschossfläche von 124'000 m2. Es soll Wohnraum generiert werden für rund 1'500 Personen in verschiedenen Preissegmenten und reservierten Flüchen für genossenschaftlichen Wohnungsbau. Der Barkenhafen soll verlängert werden bis zur Dr. Schneider-Strasse und den Ufergürtel durch die Schaffung von neuen Grün- und Freiräumen, Spiel-, Sport- und Eventinfrastrukturen umgestaltet werden. Geplant sind eine unterirdische Parkanlage und eine Erschliessung des Quartiers durch eine neue Buslinie, sodass der grösste Teil des Quartiers autofrei sein kann. 

Wegen der Corona- Pandemie konnte die Abstimmung über das «AGGLOlac»- Projekt in den Städten Nidau und Biel nicht wie geplant im ersten Halbjahr 2020 stattfinden. Obwohl bezüglich der Entwicklung der Pandemie noch Unsicherheiten bestehen, wollen die Behörden der beiden Städte spätestens nächstes Jahr einen Entscheid über das Projekt ermöglichen.

  • Das Bebauungsmuster erzeugt eine grösstmögliche Durchlässigkeit zwischen dem See und dem Wohnquartier. Dadurch werden die Stadt und die Landschaft harmonisch verbunden.
  • Durch die Verlängerung des Barkenhafens wird der See in eine urbane Zone umgewandelt, wodurch attraktive öffentliche Bereiche am Wasser geschaffen werden können.
  • Durch die grosszügige Freiflüche zwischen dem Bieler und dem Nidauer Strandbad kann der Erholungsraum am Seeufer bewahrt und aufgewertet werden.
  • Durch den Bau von einem oder mehreren Hochhäusern entsteht das Potenzial zu einer städtebaulichen Verdichtung.

Quelle: https://www.agglolac.ch/projekt/testplanung/

  • Seit dem Projektvorschlag im Jahr 2006 hat sich die geplante Bruttogeschossfläche bei «AGGLOlac» verfünffacht. Die Vision eines attraktiven Naherholungsgebiets und eines «Klein- Venedigs» sind längst dem Profitdenken der beteiligten Investierenden zum Opfer gefallen.
  • Durch den Bau von «AGGLOlac» ist die Freizeitachse «Strandboden-LagoLodge-Hundemätteli», weil der öffentliche Raum durch die Vorgärten der «AGGLOlac»- BewohnerInnen verdrängt wird. 
  • Die weitere Planung des Projekts soll sich stärker am «ExpoPark» orientieren und somit stark redimensioniert werden. Eine massvolle Überbauung in Richtung Dr. Scheiderstrasse und ein grosser Freiraum,- Erholungs- und Freizeitgürtel entlang des Sees wäre letztendlich auch mehrheitsfähiger als das aktuelle Projekt. 

Quelle: http://www.stop-agglolac.ch/uploads/3/2/2/3/32232407/pdf_aussenseiten_stop_agglolac_zeitung2.pdf

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